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"Born to be Blue" - Chet Baker im Film

Glanz und Elend ganz nah nebeneinander - das war das Leben

des Trompeters und Sängers Chet Baker. Ein Anfang als

James Dean des Jazz, ein Ende als von Drogen zerfurchtes

Wrack. In Robert Budreaus Film „Born to be blue“, der jetzt endlich

auch in die deutschen Kinos kam, spielt Ethan Hawke den zerbrechlichen

Musiker.

Der kanadisch-britische Spielfilm rankt sich um eine kurze Zeitspanne

in Bakers Leben in den 1960er Jahren, als der Musiker Anfang 30

war. Er beginnt in einer Gefängniszelle in Italien, wo Baker wegen

Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz einsaß. Dort krabbelt

gerade eine Spinne aus der auf dem Boden liegenden Trompete

Bakers, als der Musiker von einem Amerikaner wegen eines Filmprojekts

abgeholt wird. Und er endet im berühmten New Yorker Club „Birdland“,

wo Baker nach einer verheerenden Krise ein bejubeltes Comeback

vor seinen hochkarätigen Kollegen gibt: Miles Davis und Dizzy Gillespie.

Dazwischen - ein Schicksalsschlag. Baker gerät in eine Schlägerei, in

deren Folge ihm alle oberen Vorderzähne gezogen werden müssen -

eine Katastrophe für einen Trompeter, der ohne obere Zahnreihe

seinen Ansatz am Mundstück verliert - und damit seinen Ton. In qualvollen

Monaten bringt er sich das Spielen wieder bei, mit künstlichem

Gebiss. Prägnantestes Bild: Der Musiker sitzt in Hose und Unterhemd

in einer Badewanne vor rosafarbenen Kacheln, die Töne zerbröseln

ihm auf den Lippen, und Blut läuft ihm aus dem Mund, bis Gesicht

und Kleider völlig verschmiert sind.

Eine fiktive Frauenfigur, Jane, die den Musiker liebt, gespielt von

Carmen Ejogo, hilft ihm, wieder auf die Beine zu kommen, sich von

Drogen fernzuhalten und seine Karriere wieder anzugehen. Das mit

der Karriere wird er schaffen, das mit dem Drogenverzicht nicht:

Ganz am Ende zerbricht die Beziehung zu Jane, aber diejenige zum

Heroin lebt wieder auf.


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