„Dekalog, Fünf“: Du sollst nicht töten

Dekalog, Fünf“ ist ein polnischer Fernsehfilm von 1990. Als
der fünfte Teil der Dekalog-Reihe des genialen Regisseurs
Krzysztof Kieślowski behandelt der Film das fünfte Gebot:
Du sollst nicht töten. Er kam unter dem Titel „Ein kurzer Film über
das Töten“ auch als längere Kinofassung heraus.
Warschau 1987: In einer trostlosen Plattenbausiedlung wäscht ein Taxifahrer
(Jan Tesarz) seinen Wagen. Er fährt los und beobachtet unterwegs,
wie der Jurastudent Piotr, der mit seinem Motorroller unterwegs
ist, dem neben ihm an einer Verkehrsampel wartenden Autofahrer
ausgelassen erklärt, er habe soeben sein Examen bestanden.
Außer Piotr und dem Taxifahrer lernen wir Jacek (Miroslaw Baka)
kennen, einen 21 Jahre alten, verwahrlosten Mann, der sich in den
Straßen herumdrückt. Er wirft einen Mauerbrocken von einer Brücke
auf eine stark befahrene Straße. Wir hören es quietschen, klirren und
krachen. Er wickelt sich ein Stück Schnur um die Hand, geht zu
einem Taxistand – und setzt sich in dem frisch gewaschenen Auto des
bereits erwähnten Taxifahrers auf den Rücksitz. In einer abgelegenen
Gegend versucht er, den Fahrer zu erdrosseln. Der windet sich und
drückt auf die Hupe. Ein Radfahrer kommt vorbei, ohne sich darum
zu kümmern. Nur ein Pferd hebt den Kopf. Mit einer Stange schlägt
Jacek auf die am Lenkrad festgekrallten Hände des Taxifahrers ein,
dann auf seinen Kopf. Schließlich zerrt er den Stöhnenden eine
Böschung hinunter, beißt die Zähne zusammen und erschlägt ihn mit
einem Felsbrocken.
Jacek wird gefasst. Piotr verteidigt ihn, kann aber nicht verhindern,
dass ihn der Richter zum Tode verurteilt. Er besucht seinen Mandaten
in der Todeszelle. Beide sind sich in diesem Moment sehr nahe. Kurz
darauf wird das Urteil vollstreckt. Die Hinrichtung verläuft ähnlich
quälend und würdelos wie die Ermordung des Taxifahrers. Auch der
junge Strafverteidiger ist anwesend. Nach der Urteilsvollstreckung ist
er sich sicher, dass die Todesstrafe der falsche Weg ist. Allein in
seinem Auto sitzend, wiederholt er mehrmals verzweifelt: „Ich verabscheue
das, ich verabscheue das, wie ich das alles verabscheue!“
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