Die 50 besten Alben aller Zeiten - Platz 49: „Astral Weeks“

Vor ein paar Jahren fand ich diese Worte
für das Album: Hätte Van Morrison nach
„Astral Weeks“ aufgehört, wäre er heute
als Heiliger erhoben zu den Altären der Beatmusik.
Nicht, dass viele seiner Platten, die danach kamen,
grottenschlecht gewesen wären, an sein zweites
Studioalbum von 1968 kommen sie jedoch nicht
heran. Der nordirische Sänger und Musiker Van
Morrison hatte es in nur zwei Tagen – am 25.
September und am 15. Oktober 1968 – gemeinsam
mit renommierten Jazzmusikern New Yorks
in den dortigen „Century Sound Studios“ aufgenommen
und im November 1968 veröffentlicht.
Die ungewöhnliche Fusion aus Folk-, Blues- und
Jazzelementen errang bald Kultstatus, verkaufte
sich aber nicht sonderlich gut. Die Produktion
war Morrisons erste Zusammenarbeit mit der
Plattenfirma von Warner Brothers.
Im Gegensatz zu den Behauptungen von John
Cale, der gleichzeitig im selben Studio aufnahm,
Van Morrison hätte mit den Begleitmusikern
nicht zusammenarbeiten können und wäre zunächst
allein mit akustischer Gitarre aufgenommen
worden, die übrigen Musiker in Overdub-Technik
ergänzt, steht fest: Morrison hatte mit Kontrabass,
zweiter akustischer Gitarre, Flöte, Vibraphon und
Schlagzeug aufgenommen. Ergänzt wurden später
nur Streicher, Schlagzeugteile und Bläser. Van Morrison
verzichtete auf vorbereitende Sitzungen und spielte
den Musikern seine Lieder auf der Gitarre vor. Ansonsten
ließ er ihnen freie Hand, fast wie in einer
Jam Session.
Im Jahr 2008 spielte der Sänger, Komponist und
Musiker das komplette Album live in Los Angeles.
Die Aufnahme des Konzertes erschien Anfang
2009 als Live-Album unter dem Titel „Astral Weeks
Live at the Hollywood Bowl“.
Zu „Astral Weeks“ meinte Morrison, dass er einer
der Songs wäre, bei denen man „Licht am Ende
des Tunnels sieht“, der von der Möglichkeit von
Wiedergeburt nach dem Tod und der Transformation
von Energie handele. ts.