Geh und sieh!

Weißrußland, 1943. Der 14jährige Fljora (Alexej Krawtschenko)
schließt sich gegen den Protest seiner Mutter, die später zusammen
mit den beiden Zwillingsschwestern bestialisch
ermordet wird, den Partisanen an. Für ihn ist der Krieg noch ein Kinderspiel.
Als es in den Kampf geht, darf er nicht mit an die Front.
Fljora soll statt dessen mit Alten und Kindern ein Reservelager
einrichten. Der Junge fühlt sich alleingelassen. In den Wäldern trifft
er auf das Mädchen Glascha (Olga Mironowa), die Geliebte des Partisanenführers.
Sie sagt ihm in einem Wechselspiel aus hysterischem
Weinen und Lachen gleichermaßen: „Ich will lieben! Ich will gebären!“
Fljora versucht sie zu trösten, als die Hölle über beide hereinbricht:
Sie sind in einen Angriff der deutschen Fallschirmjäger geraten! Nur
knapp können die beiden dem Tod entrinnen. Aber die Schrecken
haben noch kein Ende…
Der russische Regisseur Elem Klimow („Abschied von Matjora“)
macht das Grauen des Krieges mit aufwühlenden, mitunter unerträglichen
Bildern deutlich. Dabei nutzt er das Gesicht des Knaben als „Landkarte“
des Unfassbaren in immer neuen Großaufnahmen. Fljora altert in nur
wenigen Monaten zum Greis. Was die Deutschen gerade und auch
den Völkern der Sowjetunion angetan haben, zeigt „Geh und sieh“.
Der Film ist auf DVD im Handel und im Internet erhältnich. ts.