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Viel zu früh gegangen: Joe Cocker - Mit Woodstock kam der Welterfolg

Von Gabriele Heuze



Am 22. Dezember 2014

verstummte eine einmalige

Stimme für immer.

Joe Cocker war tot. Anfangs wollte

das niemand glauben, bis sein

Management die Meldung bestätigte.

Für einen kurzen Augenblick

stand die Welt still. Er war doch

erst 70 Jahre alt.

Geboren wurde Joe Cocker als

John Robert Cocker in Sheffield

in England am 20. Mai 1944. Bereits

im Alter von 15 Jahren machte

er Musik in seiner Geburtsstadt,

trat mit verschiedenen Bands auf.

Eine dieser kleinen Bands, Vance

Arnold and the Avengers, sein

Künstlername war damals Vance

Arnold, ergatterte einen Auftritt

als Vorband der Rolling Stones.

1963 unterschrieb Joe Cocker

einen Vertrag bei Decca Records.

Mit diesem Vertrag in der Tasche

widmete er sich nur noch der Musik,

seinen erlernten Beruf als

Gasinstallateur beendete er. Im

Jahre 1968 hatte er seinen Durchbruch.

Seine Coverversion des

Beatles-Hits „With a Little Help

from My Friends“ landete in England

auf Platz 1 der Charts, in

Deutschland kam er auf Platz 3.

Mit der Unterschrift des Vertrages

bei Decca hatte er sich verpflichtet,

eine 56-tägige Tournee durch die

USA zu absolvieren. Er trat bei

diversen Festivals auf, bis er dann

im August 1969 das legendäre

Woodstock Festival eröffnete. Bei

diesem Auftritt bildete er sein

Markenzeichen aus, seine Hände,

die unbewusst Luftgitarre spielten.

Ein größerer Teil seiner Plattenerfolge

waren Coverversionen.

Diesen gab er mit seiner unnachahmlichen

Stimme völlig neue

Klänge. Er hatte den Blues in seiner

Stimme und hauchte damit

den unterschiedlichsten Songs ein

völlig neues Leben ein.

Mein erstes Hörerlebnis mit Joe

Cocker hatte ich erst Anfang der

1970er Jahre, als ich nach Berlin

kam. Hier gab es den AFN Soldatensender,

der ein völlig anderes

Repertoire hatte als die Radiosender

in Westdeutschland. Als

ich das erste Mal „With a Little

Helf from My Friends“ von ihm

hörte, bekam ich Gänsehaus, die

bis heute anhält, wann immer ich

Joe Cocker höre.

Wie etliche seiner Musikerkollegen

bekam auch Joe Cocker in

den 1970er Jahren Drogenprobleme,

zu denen sich dann auch bald

Geldprobleme gesellten. Er hatte

einige Zeit lang keine neuen Platten

aufgenommen, hielt sich mit

Tourneen über Wasser.

Als er sich 1981 mit den Crusaders

zusammen schloss, ging es langsam

wieder aufwärts. Mit dem

Song „You Can Leave Your Hat

On“ von Randy Newman wurde

Cocker weltberühmt.

1987 heiratete Joe Cocker eine

Erzieherin und lebte seitdem zurückgezogen

in den USA in Colorado.

1988 durfte er als einer der ganz

wenigen Westmusiker in der DDR

auftreten. Rund 170.000 begeisterte

Fans besuchten seine zwei

Konzerte in Berlin und Dresden.

Queen Elizabeth, zu deren goldenem

Thronjubiläum im Jahre

2002 er mit Phil Collins und Brian

May auftrat, ernannte ihn 2007

zum Officer of the Order oft he

British Empire.

Im Oktober 2010 veröffentlichte

Joe Cocker sein Album „Hard

Knocks“, welches kurz nach Erscheinen

in die Spitze der deutschen

Charts stieg.

Für sein Lebenswerk erhielt er

2013 die „Golden Kamera“, er

bekam sie verdient.

Danke, Joe Cocker, für alles, was

Du uns gegeben hast. Du bleibst

unvergessen!

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